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AutorenbildRita Juri

11.03.2022 Glaube im Township

Am Freitag hat die Bible Study stattgefunden. Ich muss euch ehrlich sagen, ich bin fasziniert. All jene die mich kennen, wissen, dass ich einen tiefen Glauben in mir trage, den Glauben an das Gute, den Glauben an Gerechtigkeit, den Glauben an Eigenverantwortung und dann den Glauben an das Unbeschreibliche.

Ich sehe das Wunder unserer Mutter Erde, das Wunder einer Geburt, wie vollkommen ein Baby aus dem Mutterschoss entbunden wird, das Wunder unseres Körpers und dessen Selbstheilungskräfte. Das Zusammenspiel von Körper, Seele und unserem Geistigen. All das und vieles mehr ist für mich Glaube.

Dann gibt es den Menschen und die Art und Weise wie er mit dem Glauben umgeht. Einige verwenden ihn als Rechtfertigung zur Gewalt, andere Zetteln einen Krieg im Namen des Glaubens an. Wieder andere missbrauchen Menschen unter dem Deckel des Glaubens, üben Attentate aus, morden, streiten, lügen. Macht wird ausgeübt, unter dem Namen Gottes, der Kirche oder des Glaubens.


Hier und jetzt, im Township Zwehihle in Hermanus verändert sich etwas in mir. Ich kann noch nicht sagen, in welche Richtung sich die Veränderung abzeichnen wird, wir werden sehen. Ich weiss nicht wie es euch geht, aber wenn ich solche Bilder sehe, wie andächtig, und zwar authentisch andächtig, die Kinder im Gebet versunken sind, dann muss ich nachdenken.

Wenn ich sehe, wie sie ganz automatisch und von sich aus, bevor sie etwas essen, beten und Gott danke sagen für ihr Essen, dann muss ich nachdenken.

Wenn ich sehe, mit welcher Freude sie in die Bible Study kommen und 2 Stunden mehr oder weniger ruhig sitzen, je nach Alter der Kinder, dann muss ich nachdenken. Kommen sie, weil es danach etwas zu essen gibt? Einige bestimmt.

Wenn ich sehe, dass in dieser Bible Study Gemeinschaft entsteht und sein darf, dann weiss ich, dass diese Art von Glauben leben, gut und richtig ist.

Wenn ein Mädchen den Kopf auf den Schoss eines anderen Mädchens legt und diese dann beginnt, ihre Haare zu flechten, mit einer Liebe und Hingabe….Gemeinsam lauschen sie dem Wort Gottes und leben es gleich. Das berührt mich.

Ich bin davon überzeugt, dass eines der im Menschen angelegten Bedürfnisse das Bedürfnis nach Gemeinschaft / Zugehörigkeit, ist. Gemeinschaft entsteht darin, dass dieselben Interessen verfolgt werden. Da lassen sich Beispiele ins unendliche steigern. Konstruktive wie destruktive.

Wenn jetzt also der Glaube hier im Township den Sinn und das Bedürfnis nach Zugehörigkeit erfüllt, dann gefällt mir das. Eine Lebensfrage weniger, die sich die Kids/Jugendlichen stellen müssen, wozu bin ich hier?






Der Glaube kann einigen von ihnen Halt und Zuversicht geben, wohl damit sie nicht zerbrechen an diesen „unmenschlichen“ Lebensumständen, in denen sie sich befinden.

Es ist schön, wenn sie daran glauben können, das Gott immer für sie da ist, ihnen zuhört, wenn sie von ihren Nöten erzählen. Dennoch glaube ich persönlich, dass wir Menschen es sein müssten, die den Kindern (unserem Nächsten) zuhören und helfen sollten, so zumindest verstehe ich Gottes Plan.

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1 comentário


ingrid
ingrid
13 de mar. de 2022

Da bin ich ganz bei dir: auch ich glaube an das Gute im Menschen, an wahre Freundschaft, an Hilfsbereitschaft, usw. Die Kirche als Institution ist nicht so ganz meines, aber ich bin davon überzeugt, dass es "da etwas gibt". Wenn Bibelstunden die Gemeinschaft und die Zugehörigkeit zu anderen Menschen/Kindern fördert, dann ist es genau das, was Kirche/Glaube sein soll. Mein Mann und ich waren einmal vor einigen Jahren bei einer Messe in Rondebosch/Kapstadt dabei (ein Freund sang im Kirchenchor). Wir waren sehr beeindruckt wie herzlich hier Messen gefeiert wurden, wie unbekannte Menschen auf uns zugegangen sind - es war eine große Familie. Ein zweites einschneidendes Erlebnis war eine Sonntagsmesse in einem privaten Haushalt im Township von Soweto (auch mit einem…

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