Mittwoch ist jeweils der Nachmittag mit den Kleinen. Sie haben sich schon sehr gefreut zu kommen und ihre Werke vom letzten Mal fertig zu stellen. Sie waren am Montag schon in der Bible Study Auch am Dienstag haben sie reingeschaut, ob sie wohl schon kommen dürfen.
Eines der Ziele dieser Aktivitäten ist, die Kinder von der Strasse zu holen, ihnen eine Aufgabe zu geben, ihnen Selbstvertrauen, Körperbewusstsein und Liebe zu schenken. Sie saugen auf wie Schwämme. Jetzt beginnt mein Clinch. Die Kleinen (6-10 Jahre alt) sprechen und verstehen wirklich kein Englisch, da sie in der Schule erst ab der 3. Klasse Englisch haben. So ist jede Anleitung zur nächsten Aktivität eine Herausforderung. Sie sind sehr laut, sie sprechen (schreien) ununterbrochen in Xhosa, ich verstehe nichts. Ich frage mich nun, wie gehe ich damit um, was kann ich mit den Kleinen erreichen, wenn ich ihre, und sie meine Sprache nicht verstehen. Liebe geben ja, aber das kann ich auch während den Bible Studies Montags und Freitags. Ansonsten suche ich irgendwelche Aktivitäten, die möglichst einfach sind in der Erklärung und beschäftige sie und mich mit Basteln. Dies war nicht der Plan und entspricht nicht meinen Fähigkeiten.
Am 24. März kommt Lillie, sie ist 22 Jahre alt und wird für 10 Tage bei uns als Volunteer arbeiten. Sie könnte dann die Kleinen übernehmen in dieser Zeit. Danach werden wir sehen, was wir weiter tun werden mit ihnen.
Ich denke mein Fokus gehört auf die Älteren gerichtet. Die reden und verstehen Englisch. Da kann ich was erreichen. Sie vertrauen mir jetzt schon, was sich sehr schön anfühlt und dies ist bestimmt erst der Anfang.
So werde ich voraussichtlich den Mittwochnachmittag wieder mit den grossen Mädels verbringen. In Kleingruppen, pro Woche 3-4 Mädels. Mohaka wird mir helfen mit der Zuteilung, denn sie weiss, wie die Familien miteinander verbandelt sind. Wenn sich die Familien zu nahe sind, dann werden die Mädels nicht offen reden können, deswegen greife ich gerne auf Mohakas Erfahrung zurück. Zudem gibt ihr das ein gutes Gefühl und sie fühlt sich mitgenommen, nicht ausgeschlossen. Ich möchte dann versuchen, mit den Mädels aus dem Township rauszugehen. Mal an den Strand, mal in die Stadt spazieren, mal was trinken gehen. Sodass sie am Leben draussen schnuppern und teilnehmen können. Im Sinne von Antoine de Saint-Exupéry „Wenn du ein Schiff bauen möchtest, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, lehre sie sie Sehnsucht nach dem Meer“.
Schauen wir mal was daraus wird. Ich werde euch auf dem Laufenden halten.
Hier ein paar Bilder von unserem heutigen Nachmittag. Die Mädels die hier waren, haben ihr Kunstwerk fertiggestellt. Mit Google-Translater habe ich sie dann in Xhosa gefragt, ob sie sich freuen und ob sie stolz sind auf ihre Werke? Sie haben mich nur mit grossen Augen angesehen. Wahrscheinlich muss Google noch einwenig lernen mit Xhosa umzugehen 😊. Man sieht jedoch in ihren Augen, dass sie sich freuen über ihre Werke.
Übrigens haben am Dienstag auch die Powergirls ihre Personal-Description eeendlich abgeschlossen, unser Raum wird immer schöner:
Nach den Aktivitäten gab es wieder ein Abendessen für die hungrigen Kids.
Immer in Pose, Mädels halt 💓💓💓
Sind sie nicht einfach sooooooo endlos süss? Ach ich bin echt verliebt in die kleinen, lauten Monster 😃😃😃😃.
Zum Abschluss noch was wirklich witziges 😊. Ich ging am Mittwoch in die Stadt, von den Kleinen musste ich noch ein paar Fotos ausdrucken lassen und weil sie Sticker so sehr lieben, dachte ich mir okay, ich fahre in diesen Bastelshop und kaufe da noch ein paar Glitzerherzen 💓.
Als ich zum Auto zurück kam, stand ein Traffic-Inspector an meinem Auto und hat geschrieben. Ich denke so, ach shit, was habe ich denn falsch gemacht? Er erklärt mir, dass ich auf der falschen Strassenseite geparkt habe, ich darf in ganz Südafrika immer nur in Fahrtrichtung parken. So, dann wissen wir das nun auch. 500 ZAR, also rund 30€, für 10 Minuten und Stickers, die 29 ZAR gekostet haben, also keine 2€ 😊. Ich versuche es mit der Mitleidsmasche, "weisst du, ich arbeite als Volunteer im Township, dieses Geld würde ich lieber mit den Kids verbrauchen", er versteht mich, meint aber, er kann leider nichts machen. So nach ein paar Minuten und nicht geglückten Überredungsversuchen habe ich kapituliert. "Okay, ich zahle dir die Strafe jetzt". "Nein er darf kein Geld annehmen, ich muss an irgendeine Stelle und das dann dort einzahlen". Ich denke mir schon, achwas, dann soll die Strafe halt zum Autovermieter gehen und dann ist die Sache auch erledigt. Er aber, ich könne Rekurs einlegen gegen die Höhe der Strafe. Er würde mich auf diese Overstrand Municipality bringen, da kann ich Rekurs einlegen und dann wird die Strafe vielleicht reduziert. Ich habe mich schon fast angepinkelt vor Angst und Unsicherheit, wollte eigentlich nur noch weg da. Aber irgendwie dachte ich mir, okay, warum nicht? Wenn er mir schon zeigt wo und auch sonst so freundlich ist, dann versuchen wir das. So musste ich an einen Schalter, mit Passkopie und einem Formular, indem ich die Begründung meines Rekurses niederschreiben musste, natürlich in Englisch 😊. Ja so schrieb ich, dass ich mich entschuldige, es mir leid tut, ich es nicht wusste und ich es wirklich nie mehr wieder tun werde 😊. Viel Hoffnung hatte ich ehrlich gesagt nicht. Der Beamte dort, erneut ein sehr freundlicher Mann, hat mir das Wort Busse übersetzt. Da ich so ein braver Bürger bin, wusste ich nicht was das in Englisch heisst 😉. Als ich fertig war, meinte er, ich müsse nun warten, er trägt das nun seinem Supervisor vor, ich bekomme dann sofort Bescheid. Ein paar Minuten später kommt er strahlend zurück, meine Strafe wurde um die Hälfte reduziert 😊😊😊 welcom in Africa 😊.
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