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17.03.2023 Freud und unendliches Leid

Autorenbild: Rita JuriRita Juri

Uganda

Es gibt so viele tolle und wertvolle Neuigkeiten. Wir konnten durch meinen letzten 10-tätigen Aufenthalt 13 Patenschaften vermitteln. 13 Kinder können unbeschwert, inkl. Uniform zur Schule gehen und die Eltern sind entlastet. Wunderbar, ich freue mich wie eine Schneekönigin und danke all den Patinnen und Paten von Herzen für ihr Mitgefühl und ihre Unterstützung❤️🙏❤️.




Jackie, Pauls Frau, die ich von meiner Unterkunft in Uganda kenne, bewährt sich. Sie ist echt goldig. Unaufgefordert erledigt sie alles, was wir besprochen haben, sendet mir Videos, Fotos, Quittungen und hält mich auf dem Laufenden. So kann man mit Freude und Vertrauen arbeiten❤️.









Patenschaften in Uganda

Mama Josephines Kinder Brian und Grace sind in der Schule, Jackie hat mit Mama Josephine eine Schule für Brian gefunden, das Schulgeld und die Uniform bezahlt, er geht nun täglich zur Schule. Für Grace hat sie das Schulgeld für das erste Term bezahlt. Auch sie kann ihren Unterricht nun geniessen. Für Mama Josephine hat Jackie Holzkohle eingekauft, sie sollte nun genügend Umsatz machen, um Miete und Lebensmittel für die Kinder zu bezahlen. Beide Kinder haben einen Paten bekommen ❤️.


Mama Mariams 4 Kinder sind alle, inkl. Uniform in der Schule, die Schulgebühr mussten wir der Frau Direktor leider doch bezahlen. Nach 2x nachfragen hat sie mir die Fotos mit den Kindern in Uniform geschickt. Eine neue Schule für die 3 grösseren Kinder zu finden, zeigte sich als schwierig. In näherer Umgebung sind lediglich 2 Privatschulen mit selbst für unsere Verhältnisse, ungeheuerlichen Schulgebühren. Ich bin nun mit Jackie, Mama Mariam und den Kindern so verblieben, dass sie weiterhin in diese Government Schule gehen, bis ich wieder nach Uganda komme. Da werde ich dann weiterführende Verhandlungen mit den Privatschulen führen. Das scheint für uns «Weisse» einfacher zu sein. Alle ihre 4 Kinder haben nun Pateneltern ❤️.

Auch für Mama Mariam hat Jackie Holzkohle gekauft, welche sie in ihrem Shop verkaufen kann. So sollte auch sie in der Lage sein, genug zu verdienen, um ihre Kinder zu ernähren. Gemäß Fotos von Jackie funktioniert das Modell. Der Shop ist voll!


Oma Nanyanzi mit ihren 3 Mädels konnte ich die frohe Botschaft, dass wir eine Patenfamilie für ihre 3 Kinder gefunden haben, an meinem letzten Tag persönlich überbringen. Es war wundervoll, ehrlich, so viel Freude und Erleichterung zu erleben, ging mir unter die Haut. Oma hat geweint, die Kinder getanzt, dann haben alle miteinander gesungen. Sie haben mich umarmt, gesegnet, gefeiert. Komplett erfüllt ging ich von ihnen weg. Nicht ohne ihnen Geschenke aus der Hilfsgüterlieferung zu übergeben. Auch darüber haben sich alle so sehr gefreut. Also diese Familie ist wirklich der Wahnsinn. Oma erzählte mir wieder die Geschichte, wie sie gehadert hat, als ihre Tochter verstarb und sie die 3 Kinder übernahm. Wie sie nicht ein und nicht aus wusste, immer wieder, und doch weiterkämpfte. Freudestrahlend mit Tränen in den Augen sagt sie, heute weiss ich wofür. Ich wäre niemals so glücklich gewesen, hätte all das nicht erleben dürfen, Gott ist gut!

Sie meinte von sich aus, sie brauche nun keine weitere Unterstützung für ein Business von uns. Ich könne gerne anderen helfen, falls ich noch Geld hätte. Das Überleben der Familie wird sie selbst sicherstellen, wenn die Schulgebühren bezahlt sind, ist sie die glücklichste Frau überhaupt und braucht nichts mehr.


Keysha und Shallom, die 2 kleinen Vollwaisenkinder im Waisenhaus MothersCare waren schon immer in der Schule, das Waisenhaus selbst hat die Schulgebühren beglichen, respektive hat die Schule auf Schulgeld verzichtet, für Aufwände ist die Direktorin Hannah selbst aufgekommen (2 Organisationen, eine Direktorin). Sie ist nun sehr glücklich und entlastet und meint, durch die übernommenen Patenschaften für die 2 Mädels habe sie die Möglichkeit, weitere Kinder im Waisenhaus aufzunehmen ❤️. Sie bedankt sich von Herzen für unser Wirken!


Paul und Jackie konnten es nicht glauben, als ich ihnen mitteilte, dass wir für ihre 2 Jungs einen Paten gefunden haben. Sie versprachen, uns immer zur Seite zu stehen, uns unentgeltlich zu unterstützen in Uganda, wo auch immer wir Hilfe brauchen würden. Als erstes rief Paul seine Mama an um ihr zu sagen, dass sie nun nicht mehr so schwer arbeiten müsse, um mitzuhelfen, das Schulgeld für die Jungs zu bezahlen ❤️.


Ergebnisse aus dem Wassertesting

Wie ihr aus dem letzten Beitrag wisst, hat Stippe von Sonne International mich unterstützt in der ganzen Instruktion und Vorbereitung auf das Wassertesting. Nun sind die Ergebnisse und da und TROMMELWIRBEL❤️🥳🤩, das Wasser ist, gemäß den Auswertungen aus der Testreihe, die ich vor Ort vorgenommen habe, zur uneingeschränkten Nutzung freigegeben!


Ich bin sehr erleichtert darüber, heisst das doch, dass wir keine Gelder mehr aufbringen müssen für weitere Behandlungen des Wassers und die Kinder haben sauberes und gesundes Wasser zur Verfügung🤩.

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich mir bis heute nicht sicher bin, ob da etwas gedreht wurde, weil sie dachten, sie würden einfach und schnell zu mehr Geld kommen, oder ob sich die Ergebnisse aus dem Labor wie von Geisterhand von sehr ungesund zu bedenkenlos geniessbar tatsächlich auf natürlichem Weg verändert haben. Was natürlich auch sein kann, wie Stippe mir mehrfach versichert hat. Er meinte, weder das eine noch andere ist komplett ausschliessbar. Für ihn als Mann 😉, ohne soviel Interpretationsfantasien wie ich sie habe ist klar, dass das Wasser zu früh nach der Bohrung analysiert wurde. Der Brunnen hätte erst gereinigt werden müssen, was er jetzt durch die regelmässige Nutzung selbst gemacht hat.

Wie auch immer es war, jetzt ist alles gut und für die Kinder und die Community ein Segen, dass sie jederzeit Zugang zu gesundem, frischem Wasser haben❤️🙏❤️.

PS: Stippe ist mir sehr wertvoll, er hat mir empfohlen, ein uneingeschränktes Wassernutzungsrecht für das nebenan zu bauende Waisenhaus einzufordern. Er meinte, du weisst nie, was die Zukunft bringt und ob Yunus für immer Besitzer der Schule sein wird. Er ist so clever und hat einfach schon so viel Erfahrung. Ich bin sehr dankbar dass er seine Erfahrungen mit mir teilt und ich so vorbeugender handeln kann.


Abschliessend noch zu Uganda, wir haben eine Spendenkampagne auf GoFoundMe aufgesetzt. Dies um Gelder für den Bau des Waisenhauses in Rakai zu sammeln. Darf ich euch bitten, eure Freunde, Bekannten, Familien, Arbeitskollegen usw. mit ein paar persönlichen Worten einzuladen, um mitzuhelfen? Ich bin so zuversichtlich und tief in mir so sicher, dass wir nur an die «richtigen» Menschen gelangen müssen, um dieses riesige Projekt zu realisieren. Es gibt viele Menschen mit einem grossen Herzen und Mitgefühl in unserem Umfeld, das beweist ihr mir immer wieder. Hier der Link zum Teilen: https://www.gofundme.com/waisenhaus-fur-rund-90-kinder-in-rakai-uganda

Herzlichen Dank für eure Mithilfe ❤️!


Südafrika

Sonntagabend, 12. März 2023, ich schaue auf mein Handy und kann nicht fassen, was ich gerade lese. Und plötzlich bleibt die Welt für einen Moment stehen. Zeitgleich dreht sich alles! Mohaka ist bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. 3 Nachrichten von 3 unabhängigen Personen, 2 davon in Südafrika und überall steht dasselbe drin. Ich bin geschockt. Damit hätte niemand je gerechnet. Einfach so, aus dem nichts heraus. Und genau so ist es doch so oft mit dem Tod. Er kommt einfach, unangemeldet und nimmt uns unsere Liebsten. Und doch rechnen wir niemals damit, dass dies gerade uns passieren soll….

Mohaka wurde im Alter von 41 Jahren bei einem Verkehrsunfall aus dem Leben gerissen, zurück lässt sie 5 eigene Kinder und hunderte von Kindern im Township und in Lesotho, für die sie immer da war. Sie war auf dem Weg nach Lesotho. Sie wollte ihren jüngsten Sohn Joy in eine Boarding-School bringen, da wo Innocent, ihr zweiter Sohn schon ist. Joy wurde bei dem Unfall sehr schwer verletzt. Er ist nun ausser Lebensgefahr, weiss jedoch bis heute nicht, dass seine Mama verstorben ist bei dem Unfall. Es ist grauenhaft, ganz besonders für ihre Kinder.

Ich wäre jetzt so gerne in Südafrika, würde gerne mithelfen, würde gerne etwas tun. Stattdessen bin ich hier und versuche zu stützen, wo ich nur kann. Ich bin mit 2 ihrer Kinder im Kontakt, sie halten mich auf dem Laufenden, ein Freund von ihr hat mich auf Facebook gesucht und gefunden, ja selbst aus Lesotho erreichen mich Nachrichten von Menschen, die ich kennen lernen durfte, als ich letztes Jahr mit ihr in Lesotho war. Alle haben wir eines gemeinsam, wir sind bestürzt und unendlich traurig, wohlwissend, was für ein Verlust das ist, nicht nur für uns.


Morgen ist ein Gedenkgottesdienst in Hermanus, beerdigt wird sie in Lesotho, das war ihr Wunsch, das war ihre Heimat, dahin wollte sie immer einmal zurück gehen. Jetzt ist sie zurück. Und Morgen ist Joy´s Geburtstag. Letztes Jahr haben wir gemeinsam seinen Geburtstag gefeiert, die ganze Familie und Joy hat von uns ein neues Fahrrad erhalten….


❤️RIP du gute Seele, du Herzmensch, du mein Vorbild❤️. Was ich von dir gelernt habe? Menschen vorbehaltlos anzunehmen, Menschen bedingungslos zu lieben. Ich bin noch immer am Lernen, du hast das ganz natürlich gemacht. Mit jedem Tag, mit jeder Begegnung. Was für ein Mensch du warst! Ich vermisse dein Lachen!



Sie hinterlässt für jede/n der sie gekannt hat, eine unersetzbare Lücke.

RIP Sister, und auf Wiedersehen! Ich bin sehr traurig.




Mohaka hat in Lesotho in einem Waisenhaus einen Neffen und eine Nichte. Die Mutter der Kinder ist psychisch krank und kann sich nicht um die Kinder kümmern. Mohaka hat sich immer, wenn sie nach Lesotho ging, um die Kinder gekümmert, hat ihnen immer etwas mitgebracht. Sie sagte mir, sie sollen nicht glauben, dass sie nicht geliebt werden. Dieses Waisenhaus wird im Dezember 2023 geschlossen. Immer wieder haben wir darüber geredet, was wir tun könnten für diese Kinder. Bis wir schlussendlich auf eine Lösung gekommen sind. Ich werde von meiner Seite her Pateneltern suchen für diese 2 Kinder, sie wird sich um eine Boarding School in Lesotho kümmern (Internat), in den Ferien könnten die Kinder jeweils zu ihr nach Südafrika kommen. Ohne Pateneltern könnte sich Mohaka die Schule und die Reisen nach Südafrika für die beiden nicht leisten. Deswegen sollte mein Beitrag sein, Pateneltern zu suchen.

Alles was ich jetzt noch für sie tun kann, ist weiter Pateneltern für diese 2 Kinder zu suchen und mich um diese und auch ihre Kinder zu kümmern. In beidem werde ich mein Bestes geben, denn Ihre Kinder wie auch ihre Nichte und ihr Neffe waren ihr sehr wichtig.


Falls jemand von euch Interesse hätte zu helfen, oder falls ihr jemanden kennt, hier der Link zu Tumisang und Itumeleng: https://www.lebensgschichten.at/patenschaften.


Falls jemand von euch Mohakas Kindern etwas zukommen lassen möchte, könnt ihr gerne an mich überweisen, ich werde dafür sorgen, dass es direkt zu ihnen kommt: https://www.lebensgschichten.at/spenden.


Zum heutigen Zeitpunkt weiss man noch überhaupt nichts über die Zukunft ihrer Kinder. Ob sie im Haus leben bleiben können, ohne erwachsene Bezugsperson, wie es für sie weitergehen wird, ob Joy und Innocent in der Boarding-School bleiben werden, wer das bezahlt, was die Mädels Sithati und Karabo machen werden, ob Tumelo für sie sorgen wird, alles ist offen. Waisenrenten gibt es in SA nicht. Mohaka war geschieden vom Vater der Kinder. Ich denke, hier hilft nur beten, und auch das wäre in Mohakas Sinn❤️🙏❤️.


Ich schliesse damit den heutigen Beitrag. Es gäbe noch einiges zu erzählen aus Südafrika, das werde ich in meinem nächsten Beitrag nachholen. Wer mag, zünde bitte morgen um 13 Uhr (unsere Zeit) eine Kerze an, für Mohaka und insbesondere für ihre Hinterbliebenen, dann findet die Gedenkfeier statt. Ich darf online an der Gedenkfeierteilnehmen und bin sehr dankbar dafür.

Hier ihr Kurz-Lebenslauf und die Einladung zur Gedenkfeier.

Alles Liebe für euch alle und bis bald, eure Rita ❤

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