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AutorenbildRita Juri

19.07.2022 meine Community….

…..ist einfach nur grossartig. Keine 12 Stunden nach der Veröffentlichung meines Posts gestern hatte ich bereits zahlreiche Rückmeldungen, die Oma mit den Kindern bitte zu unterstützen, das offene Schulgeld zu bezahlen, Lebensmittel für die Familie zu kaufen, ihnen zu helfen ❤️.

Keine 12 Stunden später hatte ich Überweisungen und finanzielle Zusagen in der Höhe von 610 CHF!!!! Ihr seid ehrlich unglaublich! Ich bin euch so endlos dankbar für eure offenen Herzen, eure Grosszügigkeit und euer Vertrauen in mich als eure „Botschafterin“, die euch erzählen darf, was ich hier sehe und erlebe! Soviel Zuspruch hätte ich mir im Leben nie erwartet! Ein Danke reicht nicht aus, um euch zu übermitteln, wieviel mir euer Dasein und eure Hilfe bedeutet!

Morgen werde ich in die Schule Mothers Heart Orphanage Center gehen und dann hoffentlich mit Hanna die Familie besuchen können, ihnen mitteilen, dass die Kinder ab sofort wieder in die Schule zurückdürfen, das wird bestimmt ein ganz grosser Tag für sie 🤩🤩🤩.

Ein herzliches Dankeschön für die gestrigen und heutigen Überweisungen an meine Schwester und Freundin Jeannette ❤️, Anita und Philip ❤️und herzlichen Dank an den Verein "Township Help" aus Südafrika, http://www.camas.ch/Township-Food-help/ ❤️. Danke an euch alle, die ihr mir geschrieben habt auf diversen Kanälen und mich auf diese Weise gestärkt habt. Ihr seid grossartig und verleiht mir das Gefühl, fliegen zu können. Und ganz real unsere Welt zu einem besseren Ort zu machen, an welchem jedes Menschenleben gleich viel Wert hat ❤️!


Heute Nachmittag habe ich ein mir bisher unbekanntes Waisenhaus besucht. Jeden Tag bin ich an diesem Waisenhaus vorbei spaziert, ohne zu wissen, dass es eines ist. Unser Uber-Driver Brian scheint ein guter Schutzengel zu sein für mich hier in Uganda. Über ihn haben wir meine Wohnung gefunden, aber auch dieses Waisenhaus mit dem Namen Joy-Orphanage-Center. Es liegt in Kajjansi, noch näher zu meinem Zuhause als das Mothers Heart Orphanage, Fügung oder Schicksal?

Der Leiter vom Joy-Orphanage-Center heisst Julius, der gleiche Name, den mein jüngster Gross-Neffe von seinen Eltern bekommen hat ❤️, das muss ein gutes Omen sein. Und ja, ich darf euch berichten, es ist eine tolle Organisation. Ich bin noch immer geflasht. Ich wurde herzlichst willkommen geheissen von rund 53 Kindern, im Alter zwischen 4 und 19 Jahren. Da war keine Scheu zu spüren, die Kinder hatten keine Berührungsängste, sie kamen total offen auf mich zu und holten sich ihre Zuwendung ❤️.

Das Joy-Orphanage wurde 2015 vom damals 30 jährigen Julius gegründet. Er wuchs selbst als Waise auf und weiss was es heisst, niemanden um sich zu haben, dem man Vertrauen kann und der für einen da ist, insbesondere als Kind, wenn Kinder halt wirklich eine Mama und einen Papa brauchen. Er wurde schlussendlich von seiner Tante aufgenommen, die ihm ein schönes Leben ermöglichte.

Heute ist er Papa von 53, in den Ferien von rund 76 Kindern. Auch er versucht, die Kinder in ihre Ursprungsfamilien zurückzuintegrieren, da er überzeugt ist davon, dass dies der beste Platz für ein Kind ist, ausser natürlich in Fällen von häuslicher Gewalt, Drogenmissbrauch usw. Wenn die Kinder wieder zuhause leben, dürfen sie in den Ferien trotzdem zurück ins Waisenhaus kommen wenn sie möchten, und an den Projekten mithelfen. So ergibt sich die Summe von aktuell 76 Kindern während der Ferienzeit.

Oft werden hier Kinder auf der Strasse ausgesetzt, weil kein Geld da ist, um sie zu ernähren. Julius versucht, Kinder zu deren Familien zurückzuführen und ihnen finanzielle Hilfestellung zu leisten. Er ist super-toll vernetzt, all seine Waisenkinder gehen in die Schule! Er geht zu den Schulleitern, auch von Privatschulen, erklärt die Geschichte des Kindes, versucht eine Ermässigung zu bekommen, was ihm anscheinend oft gelingt. Er hat Projekte initiiert, in denen er den Kindern beibringt, wie man Seife herstellt. Diese Seife verkauft er den Schulen, er hat mittlerweilen 20 Schulen unter Vertrag, die seine Seife kaufen. Oder er macht einen Tauschhandel, du bekommst meine Seife, dafür nimmst du zwei meiner Kinder auf, usw. Er ist toll, initiativ und er glaubt so sehr daran, dass er eine Veränderung für die Zukunft in Uganda erreichen kann. Immer wieder habe ich gehört, sie sind unsere Zukunft, diese Kinder❤️. Auch einen Näh-Raum hat er eingerichtet, da stehen 8 Nähmaschinen, mit denen die Kinder gelernt haben, Kleidung zu nähen. Die Kleidung wird verkauft am Markt. Dafür hat er zwei Räume zugemietet, jedes Wochenende und in den Ferien kann er diese nutzen. Die Nähmaschinen wurden dem Projekt gesponsert, seine Näh-Lehrerin muss er bezahlen. Der andere Raum steht aktuell leer, da wird jeweils die Seife hergestelt.

Seine Zukunftsvision ist, Schuluniformen zu nähen mit den Kindern, diese dann an die Schulen zu verkaufen. Das wäre ein sicheres Einkommen. Dann träumt er von einer grossen Nähmaschine auf der man sticken kann, denn dann würde er auch das entsprechende Schullogo darauf sticken lassen, was wieder gut für die Schule wäre, respektive für sein Business. Er überlegt sich echt viel dabei, ist ein Geschäftsmann und möchte gerne die Kinder mit Skills und Verantwortung befähigen, damit sie sich selbst eine Zukunft gestalten können.

Genäht, Kleidung und Seife produziert wird immer in den Ferien, wenn die Kinder den ganzen Tag Zeit haben. Er meint, wir haben viele Jugendliche, wenn sie nichts zu tun haben, kommen sie nur auf dumme Gedanken, und zwinkert. Wirklich toll wie er das macht, ich staune.

Natürlich ist das Haus viel zu klein für 53 Kinder und Betreuerinnen. Auch hier fehlen Matratzen, ganz zu schweigen von Decken oder Kissen. Auch hier gibt es in schwierigen Zeiten nur eine Mahlzeit pro Tag, aber die Regel sollten schon 2 Mahlzeiten pro Tag sein, meint er.

Hier schlafen die älteren Mädels, sie haben wohl 5 Matrazen, Julius erklärt mir, dass sie zu viert eine Matratze teilen, indem sie nur den Kopf/Oberkörper darauf legen. Die Matratzen werden jeden Abend in diesem Raum ausgelegt und am Morgen wieder versorgt.

Weitere Schlafzimmer, in Summe schlafen in all diesen Räumen/Betten 53 Kinder und 2 Betreuerinnen. Kleiderschränke gibt es nicht, die Kleidung wird in Säcken aufbewahrt.

Küche und "Badezimmer", in diesem Waisenhaus haben sie fliessend Wasser, bezahlen dafür monatlich, je nach Verbrauch, rund 75 €.

Und draussen vor dem Haus ist der Aufenthaltsbereich für die Kinder.


Er selbst nennt sich Pastor Julius, das Waisenhaus wird nach christlichem Glauben geführt. Jeden Sonntag hält er einen Gottesdienst im Waisenhaus. Er hat einen Lebensmittel-Shop gegründet, in dem arbeitet sein Bruder. So hat er die Möglichkeit, meist an günstige Lebensmittel für das Waisenhaus zu kommen, weil er für den Shop auf dem grossen Markt in Kampala einkaufen geht. Er selbst geht in die Stadt als Buchhalter arbeiten, Fulltime, aber er meint, wenn er in Uganda ist, vergeht kein Tag, an dem er nicht im Waisenhaus vorbeischaut.


Ich konnte mich selbst überzeugen davon, dass er eine enge Bindung zu den Kindern hat. Wie er das Tor geöffnet hat, rannten ihm die Kinder entgegen, umarmten ihn, er hörte ihnen aufmerksam zu und wandte sich erst dann mir zu. Er kennt die Namen aller Kinder, was zeigt, dass er wirklich regelmässig da sein muss.

Mich hat Annet am vereinbarten Ort abgeholt, sie arbeitet als Lehrerin in einer Privatschule, an der Hand hielt sie ein kleines Mädchen. Sie erzählte mir, dass sie jeden Tag nach der Arbeit ins Waisenhaus mithelfen geht. Auch an Samstagen und Sonntagen, for free. Ihr ist wichtig, dass die Kinder ein gutes „Zuhause“ haben, so leistet sie ihren Beitrag. Ich bin tief beeindruckt❤️.


Auch andere helfen mit, so die Köchin zum Beispiel, auch sie arbeitet kostenlos, Julius meint, wenn er mal wieder Geld von irgendwem bekommt, gibt er den Frauen auch etwas ab, nicht die Welt, aber einen kleinen Teil der als Wertschätzung gedacht sein soll.


Auch er ist auf Spenden angewiesen, obwohl er betont, dass er das nicht mehr lange sein möchte, und wenn, dann höchstens für grössere Anschaffungen. Einige regelmässige Spender hat er, im Detail hat er noch nicht erzählt, wie sie überleben in diesem Waisenhaus. Er meint, mit dem Verkauf der Seife sei ein schöner Teil abgedeckt, auch der Verkauf der Kleider helfe ihnen. Er möchte noch ein zweites Haus mieten, gegenüber wird eines frei, mit einem grossen Garten, da möchte er dann wirklich zum Selbstversorger werden. Aber da müsse er die Finanzierung erst klären, Platz braucht er mehr, ja, denn es werden immer mehr Kinder, zudem müsste er eigentlich Jungs und Mädchen trennen. Es scheint ihm peinlich zu sein, dass noch nicht alles so aufgestellt ist, wie er es vor seinem geistigen Auge vor sich sieht. Muss es aber nicht, aber er wird mich schon noch kennen lernen und mir mehr erzählen, ich bin mir sicher❤️. Ich schätze seinen Stolz sehr!


Julius brachte mich nach dem Besuch im Waisenhaus zu seiner Mama (Tante), auch bei ihr leben 2 Waisenkinder, Julius selbst lebt in einer Wohnung, bei ihm leben 3 der älteren Waisenkinder. Nachdem er mir seinen Shop gezeigt hatte, brachte er mich nach Hause und meinte, wann immer du möchtest, du bist jederzeit herzlich Willkommen in unserem Zuhause, in unserer grossen Familie❤️❤️❤️.


Ja, da werde ich bestimmt wieder hingehen, Zeit mit den Kindern verbringen, in den Ferien mit ihnen was machen, wer weiss?!

Ich bin dankbar, dieses Waisenhaus gesehen zu haben, es scheint seriös zu sein, ich habe ein gutes Gefühl und die Kinder sind natürlich schon wieder geradeaus in mein Herz spaziert, mit ihrem offenen Wesen und ihrer Bitte, ob ich wohl wieder zurückkomme ❤️❤️❤️.



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